Lichtspektakel im Olivenhain


Was glüht denn da?

Immer wieder Anfang Mai geht es los: abends bevölkern zehntausende von Glühwürmchen die Olivenhaine rund um die kleine Stadt Camaiore (und sicher auch anderswo in der Toskana). Man sitzt auf der Terrasse seines Ferienhauses, nippt vielleicht an einem Glas Wein - und glaubt plötzlich, Halluzinationen zu haben: Da war doch ein Lichtblitz? Und da noch einer - und dort eine ganze Gruppe wild blinkender Lichter... Wenn man sich dann klar gemacht hat, dass es Leuchtkäfer sind, lässt das Erstaunen aber kaum nach. Besonders an warmen und etwas feuchten Abenden sind die Glühwürmchen aktiv. Manche kommen ganz dicht heran und lassen sich vielleicht auf der Hand nieder. Dann sieht man, dass die "Würmchen" in Wirklichkeit knapp 1 cm große, schwarze Käfer sind: Luciola italica, lautet der wissenschaftliche Name. Die blinkende Lichtquelle befindet sich am Hinterleib. Ungefähr bis Mitte Juni dauert die "Hochzeit" der Glühwürmchensaison, dann sieht man sie zunehmend weniger, bis zum nächsten Mai.

Aus dem Biologieuntericht weiß man natürlich, dass das Blinken der Partnersuche dient, dass es sich um kaltes Licht handelt und dass es weltweit viele verschiedene Arten gibt. Auch liest man, dass die Bestände des italienischen Glühwürmchens stark zurückgegangen sind. Bei Casa Berti sieht man aber immer noch sehr viele Glühwürmchen. Beobachtet man das wilde Leuchtspektakel im Olivenhain, dann neigt man dazu, alles angelernte Wissen zu vergessen und einfach nur zu staunen - und zu genießen.